Alfred Hitchcocks Psycho ist mehr als nur ein Klassiker: Er ist ein Wendepunkt in der Geschichte des Horrorkinos. Mit seiner radikalen Erzählweise, ikonischen Szenen und der psychologischen Tiefe prägte Psycho ein ganzes Genre – und brachte dem Publikum 1960 einen Schock, von dem sich viele nie ganz erholt haben. Der Film war für seine Zeit so gewagt, dass er Kinogeschichte schrieb – und das bis heute spürbar.
Deutscher Titel: Psycho
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: Joseph Stefano (nach dem gleichnamigen Roman von Robert Bloch)
Produktionsland: USA
Kinostart USA: 16. Juni 1960
Kinostart Deutschland: 4. März 1961
Laufzeit: 109 Minuten
Sprache: Englisch
Genre: Psychothriller, Horror, Krimi
FSK: Ursprünglich ab 18, heute ab 16 freigegeben
Produktionsbudget: ca. 800.000 US-Dollar (extrem niedrig, da Hitchcock selbst investierte)
Einspielergebnis weltweit: über 50 Millionen US-Dollar (damals ein Riesenerfolg)
Inflationsbereinigt zählt Psycho zu den erfolgreichsten Filmen Hitchcocks
4 Oscar-Nominierungen:
Beste Regie (Alfred Hitchcock)
Beste Nebendarstellerin (Janet Leigh)
Beste Kamera (Schwarzweiß)
Bestes Szenenbild
Golden Globe für Janet Leigh als Beste Nebendarstellerin
Später Aufnahme in das National Film Registry der USA
Eine der ikonischsten Szenen der Filmgeschichte
Dauer: nur 45 Sekunden – aber es wurden über 70 Kameraeinstellungen und 7 Tage Drehzeit benötigt
Kein einziger Messerstich zu sehen – der Horror entsteht durch Schnitt, Musik und Suggestion
Musik von Bernard Herrmann (hochfrequente Streicher) wurde weltberühmt
Die Szene führte zu Protesten, Panik und Ohnmachtsanfällen im Kino
Psycho erzählt die Geschichte der Sekretärin Marion Crane, die Geld stiehlt und in einem abgelegenen Motel verschwindet. Dort trifft sie auf Norman Bates, den scheinbar harmlosen, aber seltsam nervösen Betreiber – und dessen Mutter …
Thematisiert erstmals in dieser Deutlichkeit:
Multiple Persönlichkeitsstörung
Psychosexuelle Störungen
Oedipuskomplex
Der Film bricht mit Konventionen:
Tötet die scheinbare Hauptfigur nach 40 Minuten
Zeigt eine nie dagewesene Gewaltbereitschaft
Spielt mit voyeuristischen Perspektiven
Hitchcock produzierte den Film mit seinem eigenen Geld und drehte mit dem TV-Team seiner Serie Alfred Hitchcock Presents, um Kosten zu sparen
Der Film wurde in Schwarzweiß gedreht, um Blut und Gewalt weniger „anstößig“ wirken zu lassen
Er bestand darauf, dass niemand nach Filmbeginn ins Kino gelassen wird – für damalige Zeiten revolutionär
Das Marketing war geheimnisvoll – der Trailer zeigte Hitchcock selbst auf einer „Führung“ durchs Bates Motel
Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Bloch, der sich wiederum am realen Serienmörder Ed Gein orientierte
Anthony Perkins wurde durch seine Rolle als Norman Bates weltberühmt – aber auch typecasted
Janet Leighs Tod in der Dusche war so eindrucksvoll, dass sie danach nie wieder duschte, sondern nur noch badete
Der Soundtrack von Bernard Herrmann zählt zu den einflussreichsten in der Filmgeschichte
Das Haus der Bates wurde zu einem ikonischen Film-Set und steht bis heute in den Universal Studios
Psycho war einer der ersten Filme, in dem eine Toilette zu sehen und zu hören war – damals ein Tabubruch
Psycho II, III und IV – zwischen 1983 und 1990 erschienen, mit Anthony Perkins
1998: Remake von Gus Van Sant – shot-for-shot mit Vince Vaughn, aber gefloppt
Serie „Bates Motel“ (2013–2017): erzählt die Vorgeschichte – sehr erfolgreich
Einfluss auf Generationen von Filmemachern: De Palma, Carpenter, Fincher u. v. m.
Zählt zu den meistzitierten Filmen der Geschichte – parodiert, analysiert, geehrt
IMDb: 8.5 / 10
Rotten Tomatoes:
Kritiker: 97 %
Publikum: 94 %
Metacritic: 97 / 100
Gelobt für: Inszenierung, Musik, Spannung, Schnitt, Psychologie
Kritisiert (damals): für seine explizite Darstellung und moralischen Bruch
Anthony Perkins als Norman Bates
Janet Leigh als Marion Crane
Vera Miles als Lila Crane
John Gavin als Sam Loomis
Martin Balsam als Det. Arbogast
Alfred Hitchcock (Regie)
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.